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Dichtungen und Abdichtungen: Umweltfreundliche Materialien und Planungshinweise

In der modernen Bauindustrie spielt das Konzept der Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle. Die Wahl von Materialien, die die Umweltbelastung minimieren und die Gesundheit der Menschen schützen, ist zu einer wichtigen Aufgabe geworden. Ein zentrales Thema im Bereich des nachhaltigen Bauens sind Dichtungen und Abdichtungen, die nicht nur den Schutz vor Feuchtigkeit und Eindringen von Schadstoffen gewährleisten, sondern auch den Anforderungen an gesunde Innenraumluft gerecht werden.

 

Innenraum: Kleb- und Dichtstoffe

Beim Einsatz von Kleb- und Dichtstoffen im Innenraum ist es entscheidend, Produkte zu verwenden, die den Anforderungen an Umweltfreundlichkeit und Gesundheit gerecht werden. Ein Blick auf die Richtlinien und Empfehlungen zeigt, dass Umweltzeichen wie „Emicode“ EC1plus/EC1 R plus“ oder der „Blauer Engel“ DE-UZ 123 als verlässliche Kennzeichnungen für geeignete Produkte gelten. Diese Siegel gewährleisten, dass die verwendeten Kleb- und Dichtstoffe geringe Emissionen aufweisen und somit die Innenraumluftqualität nicht beeinträchtigen.

Besonders hervorzuheben ist die Bedeutung des Verzichts auf amin- oder oximvernetzende bzw. -haltige oder emittierende Silikonkleb- und -dichtstoffe. Da Oxime sowohl in Mischsystemen als auch in anderen Variationen auftreten können, ist es ratsam, eine Herstellererklärung einzuholen, die bestätigt, dass keinerlei Oxime enthalten sind oder emittiert werden.

Die Auswahl und Verwendung von Dichtungs- und Klebstoffen sollte mit besonderer Sorgfalt erfolgen, da Überschreitungen von Raumluftgrenzwerten vermieden werden müssen.

 

Flüssigabdichtungen im Innenraum

Bei der Wahl von Flüssigabdichtungen im Innenraum sind Produkte mit dem Umweltzeichen „Emicode“ EC1plus/EC1 R plus zu bevorzugen. Diese Zeichen signalisieren, dass die verwendeten Materialien geringe Emissionen aufweisen und somit für eine gute Innenraumluftqualität sorgen.

Kalt verarbeitete Bitumenbeschichtungen

Für kalt verarbeitete Bitumenbeschichtungen sollten Produkte mit dem „Giscode“ BBP 10 verwendet werden. Bei bituminösen Verbundabdichtungen, beispielsweise im Zusammenhang mit Dächern, gelten je nach Bedarf Produkte gemäß „GISCODE“ BBP 10, BBP 20 oder BBP 30 als geeignet.

 

Umweltfreundliche Dachbahnen und Dampfsperren

Bei der Wahl von Dichtungs- und Dachbahnen ist es wichtig, auf chlorchemische Produkte wie PVC zu verzichten. Dieser Verzicht trägt zur Umweltverträglichkeit der Bauvorhaben bei. Zudem sollten Dachabdichtungen bei größeren Dächern ab 100 m² wurzelfest geplant werden, um spätere Dachbegrünungen zu ermöglichen. In diesem Kontext ist der Einsatz von Herbiziden (Bioziden) bei wurzelfesten Dachbahnen zu vermeiden, um Grundwasser- und Umweltbelastungen zu reduzieren.

 

Bei Sanierungsprojekten im Bestand ist besondere Aufmerksamkeit auf schadstoffbelastete Materialien zu richten. Dichtungsmaterialien wie Blei, PAK, PCB und andere Schwermetalle können sich negativ auf die Umwelt und die Gesundheit auswirken. Bei der Entsorgung und beim Einsatz von Alternativmaterialien sind daher sorgfältige Abwägungen und Umweltschutzmaßnahmen unerlässlich.

In einer Zeit, in der ökologische Verantwortung und Gesundheit immer stärker im Fokus stehen, gewinnt die Auswahl umweltfreundlicher Dichtungs- und Abdichtungsmaterialien zunehmend an Bedeutung. Die genannten Richtlinien und Empfehlungen bieten einen Weg, um bei Bau- und Sanierungsprojekten eine gesunde und nachhaltige Bauweise zu gewährleisten.

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