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Hörsamkeit in Räumen und Induktive Höranlagen

Inklusion ist ein Leitprinzip, das sich in vielen Bereichen unserer Gesellschaft widerspiegelt. In Sport- und Schwimmhallen, in denen verschiedene Gruppen gleichzeitig agieren, ist die Fähigkeit, einander zu hören und zu verstehen, von besonderer Bedeutung. Im Kontext inklusionsorientierter Schulsportstätten wird das Streben nach Hörsamkeit zu einem zentralen Anliegen. Dieser Artikel widmet sich der Bedeutung von Hörsamkeit in Räumen und der Rolle induktiver Höranlagen, um diese Herausforderung anzugehen.

 

Hörsamkeit in Räumen nach DIN 18041

Die Gewährleistung der Hörsamkeit in Räumen ist ein komplexer Prozess, der auf umfassenden wissenschaftlichen und planerischen Grundlagen beruht. Die DIN 18041, welche die „Hörsamkeit in Räumen – Anforderungen, Empfehlungen und Hinweise für die Planung“ beschreibt (Ausgabe März 2016), ist ein zentraler Leitfaden in diesem Kontext. Diese Norm legt für Räume der Raumgruppe A, in denen die Hörsamkeit über mittlere und große Entfernungen relevant ist, bestimmte Anforderungen fest. Dabei wird die Nachhallzeit und die Schallsenkung auf die spezifische Nutzung abgestimmt, um optimale Hörsamkeit zu gewährleisten.

 

Induktive Höranlagen als Lösung

Insbesondere in Sport- und Schwimmhallen, in denen eine Vielzahl von Aktivitäten gleichzeitig stattfindet, ist die Umsetzung der Hörsamkeit eine komplexe Aufgabe. Induktive Höranlagen bieten hier eine effektive Lösung. Die Planungsrichtlinien des Bayerischen Staatsministeriums des Innern für Bau und Verkehr für induktive Höranlagen bieten klare Anweisungen, wie diese Technologie in Räumen implementiert werden kann. Diese Planungsrichtlinien betonen die Notwendigkeit, die DIN EN 60118-4:2015-10 zu erfüllen, welche die Anforderungen an Induktionsschleifen für Hörgeräte beschreibt.

 

Induktive Höranlagen in der Praxis

Das Herzstück einer induktiven Höranlage ist die Induktionsschleife, die oft im Boden verlegt wird. Diese Schleife strahlt ein induktives Feld ab, welches von Empfangsspulen (T-Spulen) in Hörgeräten aufgenommen wird. Dies ermöglicht es Personen mit Hörbehinderungen, Ansagetexte und Kommentare direkt auf ihre Hörgeräte zu übertragen. Diese Technologie steigert die Erlebnisqualität bei Sportveranstaltungen erheblich und fördert die Teilhabe.

Spezifische Anwendungsszenarien

Je nach Nutzung und Struktur der Räumlichkeiten ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an induktive Höranlagen. In Mehrzweckhallen oder Versammlungsstätten mit Tribünenanlagen sollte beispielsweise eine gekoppelte induktive Höranlage und Lautsprecheranlage in Betracht gezogen werden. Bei technischen Einschränkungen können mobile Systeme mit Funkempfängern eine sinnvolle Alternative sein. Zudem können spezielle kleine Schleifensysteme mit Richtmikrofonen für Kioske oder ähnliche Bereiche eingesetzt werden, um die Hörsamkeit gezielt zu verbessern.

Die Gewährleistung der Hörsamkeit in Räumen ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft. Die Implementierung induktiver Höranlagen nach den definierten Richtlinien und Normen bietet eine effektive Möglichkeit, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Indem wir Raum für effiziente Kommunikation und Teilhabe schaffen, tragen wir dazu bei, Barrieren abzubauen und ein inklusives Miteinander zu fördern.

 

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