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Inklusionsorientierte Gestaltung von Sportböden in Hallen

Die Schaffung einer inklusiven Umgebung in Sporthallen setzt eine detaillierte Planung und Gestaltung voraus. Besonders elementar in dieser Hinsicht ist der Sportboden, der nicht nur eine sportliche Grundlage bietet, sondern auch die Barrierefreiheit für Menschen mit unterschiedlichen körperlichen Fähigkeiten gewährleisten muss. In diesem wissenschaftlichen Artikel werden wir uns mit den Aspekten der Sportbodengestaltung im Kontext der Inklusion befassen.

 

Sportböden im Kontext der Inklusion

Der Sportboden ist zweifelsohne eine der Schlüsselkomponenten einer inklusionsorientierten Sporthalle. Bei der Planung und Gestaltung von Sportböden ist es zunächst wichtig, den Zweck der Sporthalle zu klären. Handelt es sich um eine Mehrzweckhalle oder ist sie spezifischen Sportarten gewidmet? Hierbei sind die Anforderungen der DIN 18032-1 für barrierefreies Bauen für Sporthallen und Sporträume von Bedeutung.

Die DIN V 18032-2:2001-04 „Sporthallen–Hallen für Turnen, Spiele und Mehrzwecknutzung–Teil 2: Sportböden, Anforderungen, Prüfungen“ legt die spezifischen Anforderungen an Sportböden fest, die für eine inklusionsorientierte Gestaltung unerlässlich sind.

 

Anforderungen an den Sportboden

Die Anforderungen an einen inklusionsorientierten Sportboden müssen vom Auftraggeber klar definiert werden. Es ist entscheidend, dass der Sportboden nachgiebig, trittsicher und eben ist. Die Wahl des Bodentyps ist dabei von großer Bedeutung. Flächenelastische Böden bieten Vorteile für Rollaktivitäten und Menschen mit eingeschränkter Tritt- und Standsicherheit. Allerdings gehen sie mit einem erhöhten Trittschall einher. Punktelastische Böden hingegen ermöglichen ein tieferes Einsinken von Rollstühlen, haben jedoch einen geringeren Trittschall.

Empfehlenswert für inklusionsorientierten Schulsport sind flächenelastische Böden mit einer biegesteifen Oberfläche aus Materialien wie Linoleum oder Parkett. Ein hoher Leuchtdichtekontrast zwischen dem Boden und den Wänden ist essentiell. Spielfeldmarkierungen sollten gut erkennbar sein und sich deutlich vom Boden abheben.

 

Spielfeldmarkierungen und Sicherheitsabstände

Die Markierung der Spielfelder sollte in Abstimmung mit den wesentlich ausgeübten Sportarten erfolgen. Dabei ist eine Mindestwandabstand von 50 cm zu berücksichtigen. Beispielsweise können die Markierungen für Basketball, Volleyball, Handball und Badminton in Einfachsporthallen verschiedene Farben und Breiten aufweisen. Dies trägt nicht nur zur Klarheit bei, sondern erleichtert auch die Orientierung für Menschen mit unterschiedlichen Sehbeeinträchtigungen.

 

Spielfeldmarkierungen für Behindertensportarten

Für Behindertensportarten wie Sitzvolleyball, Rollstuhlrugby oder Goalball sind besondere Spielfeldmarkierungen erforderlich. Diese müssen entsprechend den spezifischen Anforderungen der jeweiligen Sportart angepasst werden. Die Beachtung der erforderlichen Bewegungsflächen am Spielfeldrand ist hierbei von besonderer Wichtigkeit.

Insgesamt zeigt sich, dass die inklusionsorientierte Gestaltung von Sportböden eine hochkomplexe Aufgabe darstellt, die sorgfältige Planung, fundierte Expertise und die Berücksichtigung vieler Faktoren erfordert. Nur durch eine umfassende Herangehensweise kann eine inklusive Umgebung geschaffen werden, die Menschen mit unterschiedlichen körperlichen Fähigkeiten gleichermaßen gerecht wird.

 

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